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18. Mai 2011

"Verlust der Artenvielfalt war erschütternd"

Obergrafschaft

19.08.2010

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Landesweiter Gewässerwettbewerb: BUND beeindruckt Fachjury mit Vechteauenkonzept

Die Entscheidung fällt erst in der kommenden Woche, aber mit ihrer Präsentation hat die Grafschafter Delegation auf den Vechtewiesen in Quendorf eine siebenköpfige Fachjury mit Experten aus ganz Niedersachsen offenbar überzeugt. "Ein kompaktes Konzept, bei dem man den Zusammenhang sieht", hieß es aus Jurykreisen.

"Bach im Fluss" heißt der Titel des Niedersächsischen Gewässerwettbewerbs 2010. Von den 44 eingereichten Beiträgen von Kommunen, Verbänden, Vereinen und Initiativen sind elf zur Begutachtung ausgewählt worden. Ziel der Aktion ist es, besonders gelungene Gewässerprojekte zu prämieren und öffentlich zu präsentieren. "So können gute Ideen verbreitet und neue Maßnahmen zur Gewässerentwicklung initiiert werden", heißt es in der Ausschreibung.

Der Schwerpunkt liegt auf kleineren Fließgewässern. Selbst die unzähligen kleinen Gräben hätten vielfältige Funktionen für die Landschaft. Sie seien nicht nur wichtig für eine ausreichende Entwässerung und für den notwendigen Hochwasserschutz, sondern auch für Umwelt und Landschaftsbild – und ebenso bedeutend für Tourismus und Naherholung. "Sie sind Ort für besondere Sinneseindrücke und kulturelle Ereignisse und ermöglichen Erlernen, Erleben und Begreifen eines wichtiges Teils unserer Umwelt. Die Vielfalt gilt es zu schützen und zu entwickeln", lautet das Ziel des Wettbewerbs von Kommunaler Umwelt-Aktion Niedersachsen und Umweltministerium. Dabei stehen insgesamt Preisgelder in Höhe von 5000 Euro zur Verfügung. Außerdem wird der Titel "Niedersächsische Bachperle 2010" vergeben.

Genau eine Stunde hatten am späten Dienstagnachmittag die beiden Vorsitzenden der BUND-Kreisgruppe, Walter Oppel und Udo Krause, zusammen mit Bernd Schoo von der Naturschutzstiftung Grafschaft Bentheim und Hermann Schimpf von der Stadt Schüttorf Zeit, um an zwei Stellen in Quendorf zu erläutern, warum das Projekt Vechteaue auch über die lokalen Grenzen hinaus Anerkennung findet. Denn seit Jahren engagiert sich der BUND für die Revitalisierung der Vechte und ihrer Aue in enger Zusammenarbeit mit der Naturschutzstiftung und den Kommunen. "Aber ohne die Zusammenarbeit vor allem mit den Landwirten, mit Jägern, Fischern und Wassersportlern könnte ein solches Projekt nicht gelingen", betonte Walter Oppel, wie wichtig der Austausch mit allen Beteiligten ist.

Beeindruckt war die Jury über die professionelle Darstellung der Arbeit unter anderem durch Schautafeln in deutscher und niederländischer Sprache. Dabei wurde die enge Kooperation mit den Niederlanden betont. Aber auch in vielen Führungen und Projekten vor allem mit Schülern wird vermittelt, weshalb die Forderung von Natur- und Umweltschützern so wichtig ist: Gebt den Flüssen mehr Raum. Spätestens seit den letzten Hochwasserkatastrophen finden sie damit bei Politikern und Fachplanern immer öfter Gehör. Die nunmehr naturnahen Zonen des Vechtetals (Flussauen, so genannte "Blänken" und diverse Formen des Grünlandes) weisen als natürliche Überschwemmungsgebiete wichtige Funktionen des Hochwasserschutzes auf. Dies gilt explizit für Niederungen in Nordhorn-Hesepe, Quendorf und Samern, bei deren naturnaher Neugestaltung auch die Funktion als Wasserrückhaltefläche besonders berücksichtigt wurde.

Die BUND-Kreisgruppe beschäftigt sich seit langem auch mit dem Zustand und der Pflege der durch den Ausbau und die Regulierung der Vechte entstandenen Alt-arme. Dabei entstand die Idee, einmal für einen ganzen Flussabschnitt modellartig die wünschenswerte Entwicklung aus Sicht des Naturschutzes zu skizzieren. Die heute intensiv landwirtschaftlich genutzte Vechteaue wurde dabei in die Überlegungen einbezogen. Der Vechteauebereich zwischen Schüttorf und Nordhorn wurde für das "Entwicklungskonzept Vechteaue" ausgewählt, weil noch besonders viele ursprüngliche Merkmale der Aue vorhanden sind. Um herauszufinden, wo sich früher Auwälder und Sumpfflächen ausbreiteten und wie sich das Vechtetal verändert hat, mussten alte Karten und Luftbilder studiert werden. Das BUND-Fazit: Der Verlust an alter Natur- und Kulturlandschaft und damit auch der Artenvielfalt war erschütternd. "Deshalb haben wir uns im Frühjahr riesig gefreut, als wir 48 Tierarten festgestellt haben", sagte Walter Oppel am Dienstag.

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