

Die Naturschutzstiftung ist seit dem 01. August 2020 Partner des Verbundprojektes "Landschaft + Menschen verbinden - Kommunen für den bundesweiten Biotopverbund" im Bundesprogramm Biologische Vielfalt. Das Teilprojekt der Naturschutzstiftung trägt den Titel "Biotopverbund im Grafschafter Vechte- und Dinkeltal", kurz "BioGraf". Das Projektgebiet sind der Überschwemmungsbereich von Vechte und Dinkel im Landkreis Grafschaft Bentheim und die damit funktional im Zusammenhang stehenden Flächen. An dieser Stelle soll über den Fortschritt des Teilprojekts berichtet werden.
Aktuelles
Dezember 2020
Durch die Heinz Sielmann Stiftung als koordinierenden Verbundpartner wird aktuell das Corporate Design des Projekts erarbeitet. Schon bald können dann Flyer, Infotafeln und Programmhefte erstellt werden. Denn wir hoffen natürlich, dass wir in Sachen Umweltbildung im nächsten Jahr durchstarten können. Die Vorgespräche dafür laufen schon, es wird spannende Veranstaltungen geben, so viel sei verraten! Wir planen gerade auch eine erste praktsiche Naturschutzmaßnahme, ein Kleingewässer in Emlichheim soll renaturiert weren. Mehr dazu in Kürze!
November 2020
Die fachlichen Vorbereitungen für das Projekt laufen nun seit August. Das INTERREG-Projekt "Ruhe und Betriebsamkeit im Vechtetal" ist fast abgeschlossen und bietet eine sehr gute Arbeitsgrundlage und viele Anknüpfungspunkte für das neue Projekt. Die theoretische Grundlage des INTERREG-Projekts kann nun in die Anwendung kommen. Mit den Kommunen Emlichheim, Nordhorn und Schüttorf wurden erste Gespräche zu möglichen Projektschwerpunkten geführt. Aufgrund der Corona-Situation können die eigentlich geplanten Runden Tische erst einmal nicht wie geplant stattfinden, Gespräche in kleineren Kreisen oder per Videokonferenz sind aber möglich und werden genutzt.
August 2020
Wir freuen uns sehr über die Bewilligung des Projekts, das nun schon seit fast drei Jahren in der Vorplanung ist. Zum Projektstart begrüßen wir unsere neue Kollegin Anika Veltmaat, die für die finanzielle Abwicklung zuständig sein wird.



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Pressemitteilung des Bundesumweltministeriums und des Bundesamtes für Naturschutz zum Projektstart
Die biologische Vielfalt ist stark von der Zerschneidung und Verinselung von Lebensräumen betroffen. Das Schaffen eines Biotopverbunds zählt daher zu den wichtigen Aufgaben des Naturschutzes. Das Projekt zielt darauf ab, bundesweit eine nachhaltige institutionelle Stärkung des Themas Biotopverbund auf kommunaler Ebene zu erreichen. Es sollen wertvolle und beispielhafte Beiträge zur Umsetzung des bundesweiten und länderübergreifenden Biotopverbunds in Deutschland geleistet werden.
Bundesweite Informationskampagne
Anthropogen beeinträchtigte Biotope aufwerten, Biotopverbünde stärken sowie Kommunen dafür sensibilisieren und begeistern, mitzumachen ‒ diesen Aufgaben stellt sich die Heinz Sielmann Stiftung zusammen mit den drei Verbundpartnern, dem Landschaftspflegeverband Rügen e.V., der Naturschutzstiftung Grafschaft Bentheim und dem Landschaftspflegeverband Freising e.V.
Eine Informationskampagne gehört zu den wesentlichen Elementen des Projektes - mit einer umfangreichen, informativen und zielgruppengerechten Internetpräsenz, praxisorientierten Workshops für Kommunen sowie einem Handlungsleitfaden zur Institutionalisierung des Themas Biotopverbund auf kommunaler Ebene. In diesem Rahmen sollen in drei Modellregionen (Mecklenburg-Vorpommern/ Insel Rügen, Niedersachsen/ Grafschafter Vechte und Dinkeltal, Bayern/ Freisinger Ampertal) Biotopaufwertungen und -verknüpfungen als Beispielprojekte zum Aufbau des bundesweiten Biotopverbunds umgesetzt werden. Die Ergebnisse der Modellregionen fließen auch in den Leitfaden, der bundesweit Anwendung finden wird.
Feuchtgebiete als Trittsteinbiotope
Der Verbundpartner Landschaftspflegverband Rügen wird im Rahmen des Projektes mehrere dorfnahe Kleingewässer auf der Insel in einen möglichst naturnahen Zustand entwickeln. Die durch natürliche, aber auch anthropogene Einflüsse verlandeten Gewässer sollen durch Entschlammen sowie eine naturnahe Gewässer- und Ufergestaltung ihre wichtige Habitatfunktion wiedererlangen. So entstehen Trittsteinbiotope, die vielen verschiedenen Tier- und Pflanzenarten einen Lebensraum bieten und die Ausbreitung oder Wanderung über weitere Strecken ermöglichen.
Die Biotopaufwertung im niedersächsischen Landkreis Grafschaft Bentheim erfolgt an den Überschwemmungsbereichen der Flüsse Dinkel und Vechte, um einen Biotopverbundkorridor entlang der Flüsse zu entwickeln und durch akzeptanzerhöhende Öffentlichkeitsarbeit zu begleiten. Die dauerhafte Etablierung eines Runden Tisches mit regionalen haupt- und ehrenamtlichen Akteuren als Gesprächs- und Handlungsplattform soll ein Modell für die Institutionalisierung der Biotopverbundthematik im ländlichen Raum sein.
Das Projektgebiet im oberbayrischen Landkreis Freising umfasst das Ampertal sowie das nördlich angrenzende Tertiärhügelland. Umfangreiche Öffentlichkeitsarbeit vor Ort soll die kommunalen Entscheidungsträger, aber auch andere Akteure in der Modellregion für die Bedeutung des regionalen und bundesweiten Biotopverbunds sensibilisieren. Das Wiesenbrütergebiet Thonstetten hat in den letzten 20 Jahren zu Gunsten von Ackerflächen stark an Biotopqualität eingebüßt. Biotopmaßnahmen und eine Extensivbeweidung mit Wasserbüffeln sollen hier die Wertigkeit des Gebiets steigern und einen wichtigen Beitrag zum Biotopverbund im Ampertal leisten.
Die Maßnahmen sollen einen Modellcharakter entfalten und eine Multiplikatorwirkung bei weiteren Kommunen vor Ort wie auch bundesweit bewirken. Zusätzlich soll die bundesweite Informationskampagne auf andere Naturschutzprojekte wirken und für das Thema Biotopverbund sensibilisieren.

Projekt-Steckbrief
Förderschwerpunkt: Weitere Maßnahmen von besonderer repräsentativer Bedeutung für die Nationale Strategie zur biologischen Vielfalt (NBS)
Bundesländer: Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Bayern
Laufzeit: August 2020 – Juli 2024
Gesamt-Finanzvolumen: 3,1 Mio. €
Koordinierender Projektpartner: Heinz Sielmann Stiftung
Verbundpartner: Landschaftspflegeverband Rügen e.V., Naturschutzstiftung Grafschaft Bentheim, Landschaftspflegeverband Freising e.V.
Fördergeber: Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit sowie Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt Mecklenburg-Vorpommern, Ostseestiftung, Niedersächsisches Ministerium für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz, Bayerischer Naturschutzfonds
Webseite: im Aufbau
Das Bundesprogramm Biologische Vielfalt
Die Umsetzung der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt (NBS) wird seit 2011 durch das Bundesprogramm Biologische Vielfalt unterstützt. Gefördert werden Vorhaben, denen im Rahmen der NBS eine gesamtstaatlich repräsentative Bedeutung zukommt oder die diese Strategie in besonders beispielhafter Weise umsetzen. Die geförderten Maßnahmen tragen dazu bei, den Rückgang der biologischen Vielfalt in Deutschland zu stoppen und mittel- bis langfristig in einen positiven Trend umzukehren. Sie dienen dem Schutz und der nachhaltigen Nutzung sowie der Entwicklung der biologischen Vielfalt und gehen über die rechtlich geforderten Standards hinaus. Akzeptanzbildende Maßnahmen der Information und Kommunikation tragen dazu bei, das gesellschaftliche Bewusstsein für die biologische Vielfalt zu stärken.
Weitere Informationen zum Bundesprogramm: biologischevielfalt.bfn.de/bundesprogramm
Kontakt koordinierender Verbundpartner:
Dr. Katharina Sliwinski
Heinz Sielmann Stiftung
Dyrotzer Ring 4
14641 Wustermark OT Elstal
Tel.: +49 (0) 5527 914439
E-Mail: katharina.sliwinski@sielmann-stiftung.de
Kontakt regionaler Verbundpartner:
Manuela Monzka
Naturschutzstiftung Grafschaft Bentheim
van-Delden-Str. 1-7
48529 Nordhorn
Tel.: + 49 (0) 5921 961620
E-Mail: manuela.monzka@grafschaft.de
Dieses Projekt wird gefördert durch:

Die Texte stammen aus der Pressemitteilung des Bundesumweltministeriums mit dem Bundesamt für Naturschutz vom 10. November 2020 sowie aus dem Projektsteckbrief des Bundesamtes für Naturschutz.