Die Naturschutzstiftung sichert Flächen für den Naturschutz. Um möglichst vielen Tier- und Pflanzenarten einen naturnahen Lebensraum bieten zu können und um zu einer strukturreichen Kulturlandschaft beizutragen, werden auf vielen Flächen nach dem Ankauf oder der Anpachtung Optimierungsmaßnahmen durchgeführt. Die wichtigsten Maßnahmentypen sollen hier vorgestellt werden.

Heidepflege
Die Naturschutzstiftung betreut aktuell ca. 51 ha an Zwergstrauch- und Wacholderheiden sowie Magerrasen, die gesetzlich geschützt sind. Um diese nselten gewordenen Biotoptyp zu erhalten ist eine dauerhafte Pflege unabdingbar. Ohne regelmäßige Pflege degenerieren und verbuschen diese Biotope, damit würden die vielen Tier- und pflanzenarten verloren gehen, die als Spezialisten an diesen Lebensraum angepasst sind. Die Pflege kann entweder maschinell oder besser noch auf traditionelle Art mit robusten Schafen wie den Bentheimer Landschafen erfolgen. Wertgebende Pflanzenarten sind Besenheide, Glockenheide & Wacholder, tierische Bewohner sind z.B. der Ameisenlöwe, zahlreiche Wildbienen, Ziegenmelker und Heidelerche.
Die Naturschutzstiftung betreut z.B. die Naturdenkmäler Egger Riese und Söben Pölle sowie den weitläufigen ehemaligen Truppenübungsplatz in Nordlohne, genannt "Lohner Sand". Diese Flächen können frei zugänglich bei einem Spaziergang zu Fuß erkundet werden.

Anlage von wertvollem Grünland
Die Naturschutzstiftung betreut aktuell Grünlandflächen in einer Größenordnung von fast 560 ha. Die Flächen liegen überwiegend in den so genannten "Wiesenvogelgebieten" und in den Überschwemmungsbereichen von Vechte und Dinkel. Sie werden zu extensiven Bewirtschaftungsbedingungen im Sinne des Artenschutzes an hiesige Landwirte verpachtet. Sie werden seltener und weniger gedüngt und gemäht als normales Intensivgrünland. Durch die geringere Nährstoffverfügbarkeit kann sich eine größere Pflanzenartenvielfalt einstellen. Je mehr blühende Kräuter auf einer Wiese wachsen, desto höher ist die Insektenvielfalt dort - dies zieht wiederum Vögel und Fledermäuse an. Außerdem ist eine bunte Wiese doch einfach ein toller Anblick, oder nicht?


Anlage von Gewässern
Auf Flächen der Naturschutzstiftung wurden landkreisweit schon mehr als 50 neue Gewässer angelegt. Hierbei handelt es sich sowohl um periodisch trocken fallende Gewässer (Blänken) in Wiesenvogelgebieten, als auch um dauerhaft wasserführende Amphibiengewässer in Grünland- und Laubwaldbereichen . Die Größe der einzelnen Gewässer reicht hierbei von ca. 2000 m² bis zu ca. 8000 m². Die Gewässer dienen vorrangig dem Artenschutz (Fauna und Flora), tragen aber auch zur Bereicherung der Landschaft bei.

Waldumbau & Aufforstungen
Die Naturschutzstiftung betreut aktuell ca. 500 ha Wald- und Gehölzflächen. Neben Neuaufforstungen handelt es sich hierbei auch um ältere Bestände, die z.T. aus nicht heimischen Nadelholzbeständen (z.B. Japanlärche) bestehen. Im Zuge naturschutzfachlicher Optimierungsmaßnahmen sollen diese Nadelholzbestände langfristig zu naturnahen Laub- bzw. Laubmischwäldern umgebaut werden. Naturnahe Wälder sind nachweislich widerstandsfähiger gegen Trockenheit und Massenvermehrungen von Holzkäfern - ein wichtiges Argument in Zeiten des Klimawandels!
Naturnahe Wälder sind außerdem eine Quelle der Artenvielfalt, besonders wenn viel Totholz im Wald verbleiben darf. Hier tummeln sich vom seltenen Hirschkäfer bis zur Fledermaus viele besondere Arten!

Moorrenaturierung
Die Naturschutzstiftung hat bislang ca. 66 ha Hochmoorflächen erworben oder langfristig angepachtet. Hierbei handelt es sich neben Flächen im NSG Hochmoor Ringe überwiegend um Abtorfungsflächen im EU - Vogelschutzgebiet Dalumer Moor und Wietmarscher Moor. Die Flächen wurden mit der Zielsetzung erworben , die landwirtschaftliche Folgenutzung aus den gültigen Abbaugenehmigungen zugunsten einer naturschutzfachlichen Anschlussnutzung abzulösen. Ziele der Moorrenaturierung sind die Wiedervernässung und die Offenhaltung. Arten, die davon profitieren, sind z.B. die Glockenheide, der Moorfrosch, der Sonnentau oder verschiedene Libellenarten.

Hecken & Feldgehölze
Wallhecken sind mit Bäumen oder Sträuchern bewachsene Wälle, die früher als Einfriedung dienten und in der Region weit verbreitet und typisch waren. Sie sind gesetzlich geschützt. Im Zuge der landwirtschaftlichen Nutzungsintensivierung , der Ausweisung von Bau- und Gewerbegebieten sowie dem Bau von Straßen etc. verschwinden bis heute aber immer mehr dieser für den Natur- und Artenschutz wertvollen , kulturhistorischen Biotopelemente. Die Naturschutzstiftung hat daher bereits mehrere Kilometer neue Hecken und Wallhecken angelegt und mit standortheimischen Laubgehölzen bepflanzt. Sie dienen vom Zaunkönig über den Igel bis zum Reh vielen Arten als Nahrungs-, Rückzugs- oder Ausbreitungsraum und -weg.

Bei Fragen & Anregungen zu Maßnahmen und zum Flächenmanagement stehen unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gern zur Verfügung!