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04. März 2013

Naturschutzstiftung setzt sich für den Erhalt der Eichen im Bentheimer Wald ein

Der Prachtkäfer macht den Eichen im Bentheimer Wald zu schaffen. Da die Bäume durch verschiedene Umwelteinflüsse geschwächt sind, können sie sich gegen das Insekt nicht wehren. Allein in diesem Jahr mussten die Förster der Fürst zu Bentheimischen Domänenkammer hunderte Eichen fällen, die von dem Käfer befallen waren.

Von Frauke Schulte-Sutrum - Bad Bentheim. Die deutsche Eiche gilt als Symbol der Ewigkeit. Doch dem Eichenbaum geht es zurzeit gar nicht gut. Zu trockene oder feuchte Jahre, saurer Regen und Luftverschmutzung haben ihn über Jahrzehnte geschwächt. Der aktuelle Waldzustandsbericht vom Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft macht es deutlich: Jede zweite Eiche in Deutschland ist krank.

Die Stieleichen im Bentheimer Wald sind ebenfalls betroffen. "In den vergangenen 30 Jahren haben wir keinen einzigen kräftigen, gesunden Eichenstamm gefällt", berichtet Heinrich von Brockhausen, Privat-Forstdirektor der Fürst zu Bentheimischen Domänenkammer, bei einer Erkundungstour mit den GN. Der Bentheimer und die Eichen kämpfen allerdings noch gegen ein weiteres Problem: Der Prachtkäfer hat es auf die eh schon geschwächten Stieleichen abgesehen. "Dem ist nichts heilig", sagt Heinrich von Brockhausen.

Es sind vor allem die weißlichen, beinlosen Larven, die dem Baum schaden. Sie bohren in die Rinde und unterbrechen so die Saftleitung. "Eine gesunde Eiche kann mit ihrem starken Saftfluss die Larve einfach rausdrücken", erklärt Forstingenieur Olaf Hoffmann. Ein schwacher Baum kann sich hingegen nicht wehren. Die Folge: Der Baum stirbt. In diesem Jahr mussten die Förster bereits mehrere hundert kranke Stieleichen schlagen, die vom Prachtkäfer befallen waren. Auch der Wald in Steinfurt, der ebenfalls dem Fürsten gehört, weitere Flächen im Münsterland und Grenzregionen in den Niederlanden sind betroffen.

Der Prachtkäfer hat alle Stämme ins Visier genommen, egal ob dick oder dünn. Bei den kräftigen Bäumen, die schon über 150 Jahre alt sind, ist der Schaden durch den Käfer nicht nur aus ökologischer Sicht tragisch, sondern auch aus wirtschaftlicher. Denn bei dem Bentheimer Wald handelt es sich um einen Wirtschaftswald. Besonders starke, hoch gewachsene Stämme haben also einen besonders hohen Wert. Am wertvollsten sei das Holz, das Furnierqualität erreiche, sagt von Brockhausen.

Um der Vermehrung und Verbreitung des Käfers Herr zu werden, fällen die Förster im Bentheimer Wald betroffenen Bäume und holen das Holz bis April aus dem Wald, da in der Regel die Jungkäfer ab Mai schlüpfen. "Im Sägewerk wird der Baum dann geschält und die Rinde verbrannt", erklärt Olaf Hoffmann.

Da 800 Hektar des Bentheimer Waldes FFH-Gebiet (Fauna-Flora-Habitat) sind, kann der Eigentümer nicht schalten und walten, wie er will. Der Naturschutz verbietet beispielsweise einen Kahlschlag von kranken Bäumen. Das Forsten sei im Moment daher sehr schwierig, erzählt Olaf Hoffmann. Oft ist erst im Sommer zu erkennen, ob ein Baum befallen ist. Vorsorglich die Bäume zu fällen, würde den Wald zu sehr "durchlöchern". Und jedes Loch könne aus verschiedensten Gründen nicht einfach gefüllt werden, weiß der Fachmann. Also muss er zurzeit genau abwägen, ob es sinnvoll ist, eine Lücke in den Wald zu schlagen oder nicht. Um den Eichenbestand im Bentheimer Wald jedoch zu erhalten, wurden in Absprache mit der Naturschutzstiftung der Grafschaft Bentheim auf über neun Hektar – auf denen vorher Fichten standen – junge Eichen gepflanzt.

Vor rund dreizehn Jahren hatte es im Bentheimer Wald schon einmal viele Probleme mit dem Prachtkäfer gegeben. Diese "Plagen" halten laut Olaf Hoffmann rund ein bis zwei Jahre an. Ein Allheilmittel gibt es gegen das Krabbeltier bislang nicht. "Wir arbeiten an einem Konzept, aber das kann dauern", sagt Hoffmann. So bleibt den Förstern nur ein wachsames Auge und aus den Erfahrungen zu lernen.

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