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14. Juni 2011

Mehr als verwöhnte Zooschafe

Bentheimer Landschafe sorgen in Tillenberge für die richtige Pflege der Heide

GN 02.05.2011

396870_JT-SchafScheck1465_ISeit einigen Tagen besiedeln wieder rund 150 Bentheimer Landschafe Tillenberge. Beim Schafauftrieb am Freitag überreichte die Brennerei Sasse eine Spende in Höhe von 7000 Euro an die Naturschutzstiftung.

Von Judith Tolomello - Nordhorn. Alte Traditionen leben auch in diesem Jahr in Tillenberge wieder auf. Rund 150 Bentheimer Landschafe grasen dort bis Mitte Juli in der Heidelandschaft, bevor sie nach Rolinks Tannen weiterziehen. Am Freitag trieb Tierpfleger Dirk Gerrits die Schafherde des Tierparks Nordhorn an ihren Einsatzort. Am Eingang beim Parkplatz "Tillenberge" warteten bereits etliche Vertreter des Tierparks, der Naturschutzstiftung Grafschaft Bentheim und der Lokalen Aktionsgruppe (LAG) "Region Grafschaft Bentheim" auf den Schäfer und seine Herde.

"Früher haben wir die Schafe mit dem Hänger hierher gebracht", erklärte Tierpfleger Gerrits, der im Tierpark für die Abteilung Haustiere zuständig ist. "Seit letztem Jahr treiben wir die Herde wieder." Begleitet wurde der Tierpark-Schäfer dabei von Bauer Harm alias Ludger Seybering und Eselstute "Zappel", denn früher trugen nicht selten Esel das Hab und Gut der Schäfer.

Natürlich durften auch die treuen Schäfergefährten, die Hütehunde, nicht fehlen. "Freckles" und "Fleet" leisteten gute Arbeit beim Auftrieb. Da Gerrits für das letzte Stück nur noch einen Hütehund benötigte, verweilte "Freckles" angeleint am Ende der Herde. An der Seite von Hilfsschäferin Inga Roetmann, einer Auszubildenden des Tierparks, achtete er dort als Schlusslicht darauf, dass keines der Schafe und 66 Lämmer verloren ging.

Für Tierparkleiter Thomas Berling ist der Schafauftrieb neben der Landschaftspflege wichtiger Bestandteil der Zucht. War die Rasse vor Jahren fast ausgestorben, umfasst der Bestand heute in der Region Weser-Ems wieder über 1100 Zuchtschafe. Das Weiden in der kargen Heidelandschaft erhalte die Anspruchlosigkeit der Rasse. "Ansonsten hätten wir in ein paar Jahren verwöhnte Zooschafe", betonte er.

Berling und die anderen Anwesenden beim Auftrieb waren sich einig: Die Region hat einiges zu bieten. "Die Grafschafter sind immer zurückhaltend", erklärte Berling. "Aber der Landkreis verewigt sich gleich in zwei Rassen: Bunte Bentheimer und Bentheimer Landschaf." Und auch mit seinen Wacholderbeeren scheint sich der Landkreis nun einen Namen zu machen.

Im September 2009 ernteten Mitarbeiter des Hofs Blekker und des Nordhorner Tierparkes erstmals die wild wachsenden Beeren, um sie anschließend der "Feinbrennerei Sasse" in Schöppingen zu übergeben. Dort wurde aus den dunklen Perlen "Grafschafter Kräuterwacholder" gewonnen. Über 8500 Liter gingen aus den 15 Kilogramm Ernte hervor.

"Nach Lehrbuchmeinung ist der wilde Wacholder nicht für Schnaps verwendbar", berichtete Rüdiger Sasse von der Brennerei. Doch der Verkauf des "Grafschafter Kräuterwacholder" beweist das Gegenteil. Grafschafter Wacholderbeeren, sind von bester Qualität und überzeugen im Geschmack. Doch auch der Rest des Produktes ist einheimisch, denn der verwendete Weizen stammt ausschließlich von den regionalen Bauern.

Den Schafauftrieb und das anschließende Heidefrühstück nutzte Rüdiger Sasse daher, um eine Spende über 7000 Euro an die "Naturschutzstiftung Grafschaft Bentheim" zu übergeben. "Ein Euro je Liter fließt zurück in die Erhaltung der Landschaft", erklärte Sasse. Hatten alle Beteiligten vorerst mit einem Absatz von rund 1000 Litern im ersten Jahr gerechnet, überraschte das endgültige Ergebnis positiv. So wurde von Anfang April bis Ende 2010 das Siebenfache verkauft.

Die Spende geht an den Sonderfonds, den die Stiftung gemeinsam mit Landkreis, Tierpark und der LAG-Geschäftsstelle "Region Grafschaft Bentheim" zur Pflege der Heidelandschaft eingerichtet haben. Paul Uphaus, Geschäftsführer der Stiftung, erklärte: "Es sollen damit Leute unterstützt werden, die sich für den Erhalt der Heide einsetzen."

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