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26. Mai 2011
19.11.2002 (Lingener Tagespost)
Wiedervernässung auf Torfstichrückgabeflächen beendet – Chance für das Hochmoor
NORDHORN. Das Projekt der so genannten Wiedervernässung auf den ehemaligen Torfstichrückgabeflächen im Naturschutzgebiet Hochmoor Ringe ist schon seit einigen Wochen abgeschlossen, Bagger und Planierraupen sind abgezogen. In den nächsten Jahren wird sich zeigen, wie erfolgreich die Arbeiten waren. Erst dann nämlich lässt sich feststellen, ob der Plan, den letzten unabgetorften Rest des westlichen Teils des Bourtanger Moores im Bereich Ringe/Emlichheim zu erhalten, aufgeht.
Mit dem Projekt sollen Bedingungen geschaffen werden, wie sie vor tausenden von Jahren herrschten und die letztendlich zur Entwicklung der Hochmoore geführt haben. Dementsprechend wird sich die Vegetation ändern: Torfmoose, Wollgräser, Glocken- und Lavendelheide, die Moosbeere und verschiedene Sonnentauarten sind zu erwarten. Die Tierwelt wird sich dem extremen Lebensraum anpassen. Bereits im Spätsommer haben Libellen mit der Eiablage begonnen.
Bei den Arbeiten zum Projekt fanden sich in 3,5 bis 4 Meter Tiefe – am unteren Rand der Torfschicht also – abgerottete Baumstümpfe. Das Holz ist glatt und schimmert kupferfarben. Riesige Haufen davon sind übrigens auch bei den noch laufenden Abtorfungen in Hoogstede, Georgsdorf und Wietmarschen zu sehen. Es sind die Reste der durch das Moor konservierten Wälder und Gehölzbestände. Ihr Alter lässt sich nur anhand der Baumringe oder einer Radiokarbonuntersuchung genauer bestimmen. Denkbar ist aber schon, dass sie bis zu 4000 Jahre alt sind. Im Naturschutzgebiet Hochmoor Ringe wurden sie bei den Projektarbeiten wieder zugedeckt und bleiben weiterhin im Moor konserviert.
Das ungestörte Erhalten steht insgesamt im Mittelpunkt des Wiedervernässungsprojektes. Beteiligt daran waren nicht nur die Naturschutzstiftung, die Staatliche Moorverwaltung Weser-Ems, die Gemeinde Ringe, die Samtgemeine Emlichheim und nicht zuletzt der Landkreis als Naturschutzbehörde, sondern auch die Sparkassenstiftung und die ehemaligen Grundeigentümer, die ihre Flächen für das Projekt veräußert haben, unterstützten das Vorhaben.
Nun heißt es für alle Beteiligten Geduld zeigen. Wenn sich auf der rund 30 Hektar großen Projektfläche in den nächsten Jahren die erwartete Entwicklung einstellt, dann haben sich nicht nur die Investitionen gelohnt. Auch der ursprüngliche und seltene Lebensraum des sonst heute in der Grafschaft nicht mehr zu findenden intakten Hochmoores hat wieder eine Entwicklungschance bekommen.