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25. Mai 2011
31.07.2002 (GN)
von Peter Zeiser
Arbeiten in Ringe stehen vor dem Abschluss – Wiedervernässung kostet insgesamt über 200 000 Euro
Bagger und Raupe im Naturschutzgebiet? Im Bereich "Hochmoor Ringe" ist das zur Zeit kein Widerspruch. Unter Federführung des Landkreises und der Naturschutzstiftung Grafschaft Bentheim wird gerade das Projekt zur Wiedervernässung von insgesamt rund 30 Hektar ehemaligem Hochmoor vollendet. Die Kosten werden mit über 200 000 Euro beziffert.
RINGE. Weit draußen im Hochmoor Ringe, wo sich normalerweise nur Fuchs und Hase gute Nacht sagen, wird seit Montag mit schwerem Gerät Boden bewegt. Ein kleines Unternehmen aus Georgsdorf ist dabei, im Kernbereich des Naturschutzgebietes Entwässerungsgräben zuzuschütten. Die Arbeiten sind Teil eines Renaturierungsprojektes. Dessen Ziel ist es, die Reste der Moorsubstanz im Zentrum des Hochmoors Ringe zu erhalten und die Möglichkeit zur Rückentwicklung zu schaffen.
Mit dem Hochmoor Ringe wurde 1983 der westlichste Ausläufer und ein Rest der nicht vollständig abgetorften und kultivierten Flächen des südlichen Bourtanger Moores unter Naturschutz gestellt. Das Gebiet umfasse 145 Hektar. Gabe es bereits 1973 Überlegungen für einen Erwerb der privaten Flächen und eine Wiedervernässung des Areals, so entstand im Jahr 1999 bei der Unteren Naturschutzbehörde (Landkreis) der Entwurf zu dem Renaturierungsprojekt. Das geschah in Zusammenarbeit mit der damals neu gegründeten Naturschutzstiftung Grafschaft Bentheim, den Naturschutzverbänden, der Bezirksregierung, der Staatlichen Moorverwaltung, der Gemeinde Ringe und der Samtgemeinde Emlichheim. Zwar ist das Land für Entwicklungsmaßnahmen in Naturschutzgebieten zuständig, wegen der Haushaltslage und anderer vordinglicher Aufgaben gab es aber keinen Vorrang für das Projekt. So wurde vor Ort gehandelt: Mit finanzieller Unterstützung der Sparkassenstiftung haben die Naturschutzverbände im vorigen Jahr rund 15 Hektar Moorfläche mit dem Ziel der Wiedervernässung bearbeitet. Auf weiteren 15 Hektar geschieht das seit Anfang dieser Woche. Die Arbeiten dauern zwei Wochen. Geleitet werden sie von der Unteren Naturschutzbehörde und der Naturschutzstiftung Grafschaft Bentheim. Die Stiftung konnte nach Auskunft ihrer Geschäftsführer Hartmut Schrap und Paul Uphaus im vergangenen Jahr die letzten beiden, im Privatbesitz befindlichen Flächen im Hochmoor Ringe erwerben (6,3 Hektar). Im Rahmen des Renaturierungsvorhabens werden – nachdem die Gehölze bereits auf den Stock gesetzt worden sind - die beiden zentralen Entwässerungsgräben verfüllt, damit das Niederschlagswasser nicht mehr abfließen kann und ein Rückstau des Wassers im noch vorhandenen Moorkörper bewirkt wird. Außerdem wird auf einem ehemaligen Ackerstandort ein Wiedervernässungspolder angelegt. Zusammen mit den sich anschließenden Maßnahmen der staatlichen Moorverwaltung auf direkt angrenzenden rund 40 Hektar landeseigenen Flächen werden durch die Wiedervernässung Auswirkungen auf mehr als 70 Hektar ehemaliger Hochmoorfläche im Naturschutzgebiet erwartet.
Die Voraussetzungen für eine Wiedervernässung sind nach Einschätzung von Ekkehard Krum von der Unteren Naturschutzbehörde gut. So gibt es im Kernbereich noch Weißtorfauflagen, das heißt die Faserstrukturen sind noch gut zu erkennen. Einen industriellen Torfabbau hat es im Kernbereich nie gegeben. Nur in den westlichen Randbereichen erfolgte bis in die 50er Jahre hinein Torfstich mit der Hand.
Nach den Worten von Ekkehard Krum wird es interessant sein, in ein oder zwei Jahren zu schauen, was sich hier entwickelt hat. Im Rahmen einer Diplomarbeit an der Universität Münster solle der Vegetationsbestand als Dokumentation aufgenommen werden. Auf dieser Grundlage könne später die Entwicklung des Pflanzenbestandes in Folge der Wiedervernässung überprüft werden.
Der jetzige zweite Teil des Renaturierungsprojektes - rund 100 000 Euro inklusive Grunderwerb – wird finanziert aus Erträgen der Naturschutzstiftung. Dabei handelt es sich insbesondere um Ablösebeiträge für Flächenausgleichsverpflichtungen, die etwa bei der Ausweisung von Baugebieten entstehen.