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19. Dezember 2012

Ausgleichsmaßnahmen auf 600 Hektar Fläche

hd Quendorf/Schüttorf. Eingriffe in den Naturhaushalt oder das Landschaftsbild, wie sie durch das Versiegeln von Flächen wie beispielsweise durch Straßenbau und Wohnbebauung, aber auch durch die Errichtung von Windenergieanlagen entstehen, sind nach Gesetz durch Ausgleichsmaßnahmen zu kompensieren. Die Naturschutzstiftung Grafschaft Bentheim führte deshalb in den letzten Jahren zahlreiche derartige Kompensationsmaßnahmen grafschaftweit auf insgesamt rund 600 Hektar Fläche durch.

Ein Beispiel von Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen sind die in den letzten Jahren realisierten Kompensationsaktionen im Vechtetal in Quendorf. Die Flächen liegen innerhalb des Bereiches der Vechteaue, über deren mögliche Entwicklung sich die BUND-Kreisgruppe in ihrem "Entwicklungskonzept Vechteaue" Gedanken gemacht hat. Auch aus diesen Anregungen heraus wurden nun die Flächen gestaltet. Die Maßnahmen wurden in Absprache mit den Fachbehörden des Landkreises (Untere Naturschutzbehörde und Untere Wasserbehörde), der Stadt Schüttorf und der Kreisgruppe des BUND, der den gesamten Bereich betreut, realisiert.

Eine Fläche von rund 30 Hektar wurde im Einklang mit der Landwirtschaft aufgekauft und im Verbund mit weiteren Kompensationsflächen der Samtgemeinde Schüttorf einer extensiven Grünlandbewirtschaftung zugeführt. Auf dieser Fläche wurden fünf Blänken angelegt; Flachwassermulden, die zeitweise mit Niederschlags- oder Grundwasser gefüllt sind. Durch die Anlage der Blänken und eine extensive Bewirtschaftung der angrenzenden Grünländereien sollen Lebensräume für an den Lebensraum Wasser gebundenen wirbellose Tiere und Watvögel geschaffen werden. Die Wiesen in feuchter Lage sollen im Laufe der Zeit die Voraussetzung für eine (Wieder)besiedlung von selten gewordenen Tier- und Pflanzenarten bilden. Einen Fischbesatz in diesen Gewässern wird es nicht geben.

Anpflanzungen im Zusammenhang mit der Herrichtung der Flachgewässer sind nicht vorgenommen worden, da man ganz bewusst die Uferbereiche der Blänken ihrer Eigenentwicklung überlassen will. Einige dieser Mulden sind lediglich temporär mit Wasser gefüllt, was für die Entwicklung bestimmter Amphibienarten von Vorteil ist. Der dadurch entstehende wechselfeuchte Lebensraum wird sich zu einem für diese Landschaft charakteristischen Biotop für daran angepasste Pflanzen und Tiere entwickeln.

Auf Düngung und Pflanzenschutzmittel wird nahezu gänzlich verzichtet, um langfristig eine Ausmagerung der Flächen zu erreichen und den Eintrag von Düngesalzen in das Grundwasser zu verhindern. In der Vergangenheit haben eine häufige Mahd oder eine intensive Beweidung von Grünlandflächen vielen Tierarten und ihren Entwicklungsstadien, die auf das Vorhandensein von arten- und blütenreichen Wiesen angewiesen waren, arg zugesetzt. Als Pflegemaßnahmen kommen auf den Wiesen in Quendorf daher neben einer extensiven Beweidung mit höchstens zwei Rindern pro Hektar nur eine höchstens zweimalige Mahd pro Jahr in Betracht. Ansonsten lässt man der Natur hier freien Lauf.

Der Talgraben, der westlich parallel der Vechte verläuft, wurde in einigen Bereichen bis hin zu flach auslaufenden Gewässern aufgeweitet. Diese Flachwasserbereiche sind für die Entwicklung von aquatisch lebenden Insekten, aber auch für die Kleinfischfauna von Bedeutung. In ihren Randbereichen haben sich Schilf- und Rohrkobenbestände entwickelt, die Lebensraum für Rohrammer und Rohrsänger darstellen. Das Projekt wird ergänzt durch zwei großformatige von der BUND-Kreisgruppe entwickelte Informationstafeln, die Hinweise über die typische Feuchtwiesenlandschaft geben.

Die Beteiligten konnten sich von der Wiederansiedlung selten gewordener Tierarten, wie Kiebitz, Austernfischer und Libellen sowie von Pflanzenarten wie Frauenmantel, Beinwell, Wasserfeder, Sumpfdotterblume und Wasserhahnenfuß überzeugen. Insgesamt konnten auf den gesamten Flächen von Mitgliedern des BUND 54 Vogelarten nachgewiesen werden.

Die durchgeführten Maßnahmen stellen nach Meinung von Naturschutzstiftung und BUND einen wertvollen Beitrag zur Erhöhung des Arten- und Strukturreichtums im Obergrafschafter Vechtetal dar. Zusammen mit den südlich angrenzenden Extensivflächen der Samtgemeinde Schüttorf führen sie zu einer ökologischen Verbesserung dieser typischen Landschaft des Vechtetales in der Obergrafschaft und wirken sich auf die Artenvielfalt von Flora und Fauna dieses Gebietes positiv aus. Zudem wurde weiterer Retentionsraum geschaffen.

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